Mittwoch, 10. März 2010

Saure Äpfel

Ich glaube, ich gehe mir bei Gelegenheit saure Äpfel kaufen.
Schließlich macht sauer bekanntlich lustig. Und ich bin nicht besonders lustig.
Wobei ich mir jetzt die Frage stelle, ob ich das überhaupt sein will...
Jedenfalls ist es doch immer ein tolles Gefühl, wenn sich einem alles im Mund- und Rachenraum zusammenzieht, weil man den Eindruck hat, man hätte direkt in eine Zitrone gebissen...Nein, eigentlich ist das nicht so prickelnd. Aber trotzdem kaufe ich mir saure Äpfel.
Warum? Naja, wenn man immer wieder in den sauren Apfel beißen muss, kann man sich doch welche auf Vorrat besorgen, damit man sich allmählich an den Geschmack gewöhnt, oder?
...

Montag, 8. März 2010

Der Fassadenschrank

Neulich nachts - ja, an was denkt man, wenn man nicht einschlafen kann? Schäfchenzählen ist ja nicht so mein Ding.
Jedenfalls konnte ich da nicht schlafen. An was genau ich da so gedacht hab weiß ich jetzt zwar nicht mehr...doch, ein Gedanke war: "Das bloggst du morgen..." - aus morgen wurde dann überübermorgen. So ist das eben.
Jedenfalls dachte ich über den letzten Eintrag nach, den ich geschrieben hab (s. Phil/Mis) und jeden Gedanken, den ich weiterlaufen ließ, brachte mich letztendlich immer zu dem Wort: Fassade. F-A-S-S-A-D-E.
Jeder Mensch ist nur eine Fassade, meistens sogar mehrere. Und es gibt nur wenige Momente, in denen man durch die Fassade hindurchsehen kann und das, was man dann meistens sieht, hätte man lieber nie gesehen.
Alle Leute, die ich so beobachte (oh ja, Leute beobachten ist doch das interessanteste, was es gibt) legen Fassaden an den Tag...Grob unterteilen kann man sie in "gut" oder "schlecht" - will ich in der Situation X gut oder schlecht sein? Welche Rolle nehme ich ein? Bei manchen Leuten scheint es auch tagesabhängig zu sein...Will ich heute der gutherzige Samariter sein? Oder der egozentrische Arsch, der lieber auf seinen eigenen Vorteil aus ist?
Ich habe einen Fassadenschrank.
Der Vergleich gefällt mir übrigens richtig gut...
Für das Auge ist sichtbar, dass ein Mensch morgens vorm Kleiderschrank steht (jaja, vorzugsweise Frauen zelebrieren diesen Akt) und sich sozusagen ein Outfit aussucht.
Und da steh ich. Ich suche mir eine Fassade aus. Wovon meine Wahl abhängig ist, weiß wohl nur Gott. Launen wahrscheinlich.
Wobei die Fassade ein Outfit ist, dass man mehrmals am Tag wechseln kann, abhängig davon, mit welchen Leuten man zutun hat und wie man entsprechend die vorher gewählte Fassade aufrecht erhalten will.
Es gibt Leute, die man von Haus aus beeindrucken will - und ich akzeptiere an der Stelle kein "nein" - dann ist es eben unterbewusst so.
Dann gibt es Leute, denen man von natura untergestellt ist - und man behält es bei.
Wie es wohl wäre, wenn man jedem Menschen so begegnen würde, wie man selbst einfach ist?
Es gibt immerwieder so Aufschneider, die behaupten, sich für niemanden zu verstellen - Ja komm, erzähls deiner Oma. Jeder Mensch ist falsch. Und nein, ich schließe mich da natürlich ein. Ich bin glaub ich sowieso der Ober-Fassaden-Profi. Manchmal frage ich mich, was überhaupt noch bleibt.
Wenn alle Fassaden weg sind, was bleibt?

Freitag, 5. März 2010

Phil/Mis

NEIN.
Ein schönes Wort, oder?
Und so bedeutungsträchtig...Okay, man könnte jetzt anfügen, dass "JA" doch genauso wichtig und aussagekräftig wäre...Aber so wird das Spiel hier nicht gespielt.
Während ich mir jetzt "nein" noch etwas auf der Zunge zergehen lasse...muss man sich mal vorstellen, wie oft wir dieses kleine Wort überhaupt gebrauchen und welche Konsequenzen es mit sich bringt. Wir treffen eigentlich in jedem Moment unseres Lebens Entscheidungen, auch wenn wir sie oft keines zweiten Gedanken würdigens...Marmelade aufs Brot oder Wurst? Kaffee oder Tee? In den meisten Fällen treffen wir die Entscheidungen ohne Überlegung, weil wir uns meist immer für das selbe entscheiden.
Ich persönlich hasse es, Entscheidungen treffen zu müssen.
Muss denn alles schwarz oder weiß sein? (Wobei hier meine klare Antwort schwarz wäre..)
In meiner Welt nicht. Und das ist oftmals sehr verwirrend...Prinzipiell wünsch ich jedem Menschen alles Glück der Welt - und gleichzeitig die Pest an den Hals. Ich finde nicht, dass Gunst und Missgunst einander ausschließen. Im Gegenteil, das ist es gerade, was den Reiz ausmacht. Menschen für ihre Existenz zu fördern und für ihren Charakter abzulehnen. Extrem widersprüchlich, oder? Der Gedanke "du bist ein Mensch und hast ein genauso komfortables Leben verdient wie jeder andere" und "ich kenn dich nicht wirklich, aber ich mag dich nicht, weil du wie 99% des Rests ein hohles Nichts bist" vertragen sich augenscheinlich nicht gut...Aber beide tragen dazu bei, das Mittelmaß zu wahren. Ich werde die Menschen nie mögen (obwohl ich selbst dazu gehöre), dafür widern sie mich doch zusehr an, aber dafür werde ich sie auch nie so hassen, wie ich vielleicht das Potential dazu hätte.
Philanthropie gemischt mit Misanthropie...Und da soll man mal nicht hohl drehen!

ready, set, go

Irgendwie läuft's mit dem regelmäßigen Posten nicht ganz so, wie ich gedacht hatte: nämlich garnicht. Aber gut, was soll's, schließlich schreib ich ja nur für mich, lesen tut hier eh kein Schwein - was mir ganz Recht ist - aber trotzdem. Würde ich öfter schreiben, gäbs nicht so ein Wirr-Warr in meinem Kopf und ich könnte meine Posts wieder in klare Richtungen laufen lassen...Aber wenn einem so viele Dinge im Kopf rumgehen, dann will man möglichst alle unterbringen...Aber nein, ich versuch's nicht mal.