Montag, 28. Juni 2010

Nach fast 2 monatiger Pause...
und laangem Zögern...
muss ich doch wieder auf den Blog zurückgreifen.
Warum? Naja, weil meine Meinunng malwieder keiner hören will.
Was meines Erachtens nur daran liegen kann, dass keiner die Wahrheit vor Augen geführt haben will.
Sollte dieser Beitrag im Jahre 2345 gelesen werden (wobei die Welt ja 2012 untergehen soll), nur kurz zur Erklärung: Wir schreiben das Jahr 2010, es ist noch Juni und - Fußball-WM in Südafrika. Und das ist der springende Punkt. Da ich davon ausgehe, dass in der fernen Zukunft das menschliche Hirn schon weiterentwickelt ist, noch eine kleine Erklärung, worum es sich dabei überhaupt handelt: Zur Fußball-WM treffen sich verschiedene (irgendwie vorqualifizierte) Nationen (sonst dürfte ja jeder Depp mitspielen: Achja, tun sie ja auch!) und dann wird versucht, den Ball (eine runde Kugel) mit Hilfe der Füße (die Teile am Ende der Beine) in das gegnerische Tor (eckiger Kasten) zu befördern. KLingt banal und trivial, oder? Ist es auch.

Falls jetzt so langsam die Frage auftaucht, warum ich mich darüber überhaupt aufrege, ich könnte mich doch einfach nicht damit befassen.
Denkste. Aber dazu später.

Das schlimme ist nichtmal das Spiel an sich, das kann einem wirklich getrost am Heckspoiler vorbeigehen.
Das wahre Problem sind die Fans - und - zu dieser Zeit mutiert jeder zum Fan.
Auch Frauen. Die oft (ja, ich sage nur oft, denn es gibt immer Ausnahmen) keine Ahnung von den Regeln haben, aber Deutschland untestützen wollen.
Wenn ich das schon höre..."Unsere Jungs" - ich hab mit denen nix am Hut.
"Wir müssen gewinnen" - Wieso? Ich spiel doch garnicht mit, du etwa?
Andere Kritiker (meine Brüder...) hängen sich zwar öfter mal an der Multikulti-Nationalmannschaft der Deutschen auf, aber das ist ausnahmsweise ein Punkt, der mich nicht im geringsten stört. Geh auf die Straße, das ist was du siehst. Deutschland ist eben ein Migrantenland. Und es gibt auch andere Teilnehmerländer, in denen es genauso aussieht.

Dieser Nationalstolz auf Knopfdruck ist schon zum kotzen. Nationalstolz an sich ist in meinen Augen schon was krankes, aber naja. Jedem was er denkt. Aber wenn er dann auch noch aus einem Mitlaufdrang heraus resultiert. No Go.
Ich möchte ja beinahe wetten, dass, wenn Deutschland Weltmeister werden sollte (da wären wir wieder beim Knackpunkt - Deutschland wird ja nicht gewinnen), bald wieder alle Volksprodukte in den Läden beworben werden... Dann, ja, ich verspreche is, dann schreibe ich einen Beschwerdebrief. Das sind Zustände in diesem Land hier.

Eigentlich möchte ich schon zum nächsten Punkt übergehen, aber das ist eben schwer, wenn der aufgesetzte Patriotismus soviel Ansatzpunkte liefert... Die inoffizielle Nationalhymne "Ich liebe Deutscheland" (zum kotzen, "Ich nicht"), die ich gestern unzählige Male von nicht sonderlich stimmbegabten Exemplaren der deutschen Knopfdruck-Patrioten genießen durfte, ist doch das paradoxeste an der ganzen Sache. Heute singen sie Lobhymnen auf Deutschland, morgen schimpfen sie über Hartz-IV. Natürlich könnte man es so auslegen, dass die Fußball-Leistung doch von Typen aus dem Volk stammt und die politischen Reformen uns vom Staat aufgedrückt werden. Dann sagt es aber doch auch so: "Ich finde Deutschland wieder etwas akzeptabler, bis wieder die nächste politische Satzung in Kraft tritt, die mich fast in den Ruin treibt". Oh. Lässt sich schlecht singen.


So, ich komme dann doch mal zum letzten Punkt auf der Liste...
VUVUZELAS.
Tja, meine Lieben Menschen oder Roboter des Jahres 2345, was ist eine Vuvuzela?
So furchtbar wie die Teile sind, können sie sich einfach nicht durchgesetzt haben.
Wahrscheinlich habe ich komplett unrecht und ihr eröffnet damit den Staatsempfang...
Aber nein, das kann nicht sein. Jedenfalls sind das so Trompeten-Tröten-ähnliche Teile, die einen echt bekloppten Lärm machen.
Bei youtube (für 2345: Videoportal) gibts sogar die schon wieder witzige Funktion, den Vuvuzela-Lärm einzublenden...
Jedenfalls scheint jeder so ein Ding zu haben.
Oh wie schwer ist es dem Reiz zu wiederstehen, einem so ein Teil in den Rachen zu rammen.
Falls mich gerade jemand für gemein und bösartig halten sollte: Ihr habt Recht, aber das hat in dem Fall nichts damit zu tun.
Es wäre eine Sache, so ein Teil mit zum Public Viewing zu nehmen (=alle Fußballnärre treffen sich auf einem Haufen), da ist da dann der Lärmpegel zwar ziemlich hoch, aber das ist er ja so oder so.
Aber nein. Sie werden KINDERN gegeben. KINDERN.
Mein Nachbar hat so eine. Der ist vielleicht 4. Und wenn Deutschland spielt wird schon morgens kräftig in die Vuvuzela geblasen, ist ja lustig.
LUSTIG. Hahahaha.

Eigentlich sollte das der letzte Teil gewesen sein.
Aber es hat sich wieder ein neuer Anrgiffspunkt ergeben: Public Viewing.
An sich ist das doch eine tolle Sache, oder?
Alle Wahnsinnigen (nicht im positiven Sinne, der mich mit einschließen würde), treffen sich um gemeinsam Fußball zu schauen, ziehen sich lustige schwarz-rot-goldene Sachen an (2345: schwarz-rot-gold ist die Deutschlandflagge), betrinkt sich wahrscheinlich, gröhlt bekloppt rum und teilt seine Freude/Missmut.
Und das allerbeste daran ist: Man weiß immer, welche Orte man meiden muss.
Aber sobald das Spiel vorbei ist, kommt der Haken.
Ein Haufen besoffener Idioten ist unterwegs.
Hier wird unterschieden zwischen:
a) besoffene, glückliche Idioten: Die fahren (bestimmt auch besoffen, aber darüber kann ich nur mutmaßen) in Autokorsos durch die Stadt, hupen pausenlos und halten Fahnen aus dem Fenster. Da will keiner Fußgänger sein.
b) besoffene, unglückliche Idioten: Trauerkorsos? Gibts sowas? Wenn ja, dann verhalten die sich wenigstens ruhig (tja, Grund zum feiern gibts ja keinen). Tja, und aus Frust wird eben schonmal randaliert, die angestaute Wut muss ja raus.

Und dann heißt es immer: Lass doch den Leuten ihren Spaß, die brauchen malwieder Erfolgserlebnisse...
Was so viel heißt wie: Lass die Leute in ihrem Schwachsinn doch in Ruhe, weise sie bloß nicht darauf hin, sonst muss man sich wieder was anderes überlegen, um den deutschen Kartoffelkopf ruhig zu stellen.

So viel dazu.