Donnerstag, 5. August 2010

societilicious

Tja, womit fängt man einen Blogeintrag lieber an als mit einer schlechten Nachricht?
Ich bevorzuge es, lieber gleich schlechte Prophezeiungen zu verbreiten, die sich bestenfalls nicht erfüllen, anstatt weiter eine Hoffnung zu schüren, deren eintreten doch eher unwahrscheinlich ist.
Ich glaube, ich werde die nächste Zeit nicht mehr viel schreiben.
Zum einen tut es mir zwar gut, aber zum anderen bestärkt es mich manchmal vielleicht zu sehr in gewissen Überzeugungen.
Aber heute habe ich nochmal ein für mich sehr interessantes Thema ausgewählt.
Aufgrund aktueller Ereignisse hat sich mir die Frage gestellt:
Wie nachtragend darf ein Mensch sein?
Ich verstehe mich selbst als sehr nachtragend. Habe ich einmal eine schlechte Meinung von jemandem, so ändert sich das wohl nie mehr. Leider muss ich zugeben, dass meine Meinung oft nicht so genug geprüft und gerechtfertig ist, wie sie es vielleicht sein sollte, um anderen Menschen anfänglich wenigstens noch mit dem Respekt zu begegnen, den sie verdienen. Es liegt in keinster Weise in meiner Absicht, überheblich zu wirken, aber ich glaube an den ersten Eindruck, mit ihm liege ich nie falsch. Jedenfalls wüsste ich kein treffendes Beispiel, obwohl ich jederzeit offen dafür wäre, mich eines besseren belehren zu lassen.
Ich behaupte sogar, dass die Dummheit, die Einfältigkeit und sogar der Charakter in Jedermanns Gesicht abzulesen ist. Oh wie hasst mich die Welt wohl für diese Ansicht... Aber ich schweife ab.
Ich finde es nicht schlimm, nachtragend zu sein. Im Gegenteil, es verhindert dass die eigene Gutmütigkeit schamlos ausgenutzt wird.
Aber habe ich davon nicht auch Nachteile, wenn ich so penibel darauf achte, wer meinen guten Willen so (über)strapaziert? Vielleicht gehen mir dadurch gewisse zwischenmenschliche Beziehungen verloren, die mir langfristig gesehen doch zum Vorteil gereicht hätten. Aber andererseits kann ich doch bestens darauf verzichten, auf wessen Gesellschaft oder guten Willen hätte ich rückblickend nicht verzichten können? Da gibt es durchaus einige, denen ich allerdings nicht zu Last legen könnte, mir irgendwann respektlos begegnet zu sein.
Ich muss konkreter werden, ich muss, in meinem Kopf ist zu wenig Platz, um über die Situation so nachzudenken, wie sie es erfordert.
Mich beunruhigt, die Selbsteinladung zweier Personen zu meiner Geburtstagsfeier, die in der Vergangenheit schlecht sowohl von als auch hinter meinem Rücken von mir gesprochen haben. Mich als unhöflich und schlecht erzogen zu beschreiben, mag in manchen Fällen durchaus zutreffen, aber ich habe mir in der Vergangenheit nichts zu Schulden kommen lassen, wie sie glaube ich sehr wohl wissen.
Wären diese Personen nicht indirekt verbunden mit mir, so würde ich keinerlei schlechtes Benehmen scheuen um mich ihrer zu entledigen, aber in diesem Fall ist nicht mal meine Gleichgültigkeit und Ignoranz angemessen. Nein, es wird gewünscht und sogar erwartet, dass freundlich und zuvorkommend bin. Zu Leuten, die es nicht verdienen. Wunderbar. Ich könnte natürlich auf Überspitzung, Sarkasmus und Ironie setzen, da ich ihre Intelligenz auf keinem Niveau ansiedle, das ein Verständnis zuläße.